Warum ist Bewegung für Schmerzpatienten so wichtig?
Viele Menschen mit chronischen Schmerzen neigen dazu, sich zu schonen oder weniger zu bewegen, weil sie Angst haben, den Schmerz zu verschlimmern. Doch genau das Gegenteil ist oft der Fall: Bewegung kann Schmerzen lindern und den Körper wieder belastbarer machen.
Regelmäßige, angepasste Bewegung… ✅ stärkt Muskeln und Gelenke,
✅ verbessert die Beweglichkeit und Koordination,
✅ kann Verspannungen und Schmerzen reduzieren,
✅ fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel,
✅ wirkt positiv auf die Psyche, z. B. gegen Ängste und Depressionen,
✅ gibt Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Körper.
Wichtig: Bewegung bei chronischen Schmerzen sollte immer an die individuellen Möglichkeiten angepasst sein. Deshalb gibt es viele therapeutische Bewegungsangebote, die speziell auf Schmerzpatienten abgestimmt sind.
Therapeutische Bewegungsangebote
Es gibt zahlreiche Angebote, die helfen können, trotz Schmerzen in Bewegung zu bleiben, zum Beispiel:
🤸♂️ Physiotherapie – gezielte Übungen unter Anleitung eines Therapeuten, um Beweglichkeit, Kraft und Haltung zu verbessern.
🧘♀️ Funktionstraining oder Rehasport – von den Krankenkassen unterstützte Gruppenangebote, die sanft an Bewegung heranführen.
🏊♀️ Wassergymnastik oder Aquafitness – gelenkschonendes Training im warmen Wasser.
🚶♀️ Nordic Walking oder Spaziergruppen – schonendes Ausdauertraining an der frischen Luft.
🥊 Therapeutisches Boxen – Bewegung mit Power und Gefühl
Therapeutisches Boxen ist eine spezielle Bewegungsform für Menschen mit chronischen Schmerzen oder psychischen Belastungen. Es kombiniert körperliches Training mit mentaler und emotionaler Arbeit. Beim therapeutischen Boxen geht es nicht um Wettkampf oder Gewalt, sondern darum, den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen, Kraft aufzubauen und Emotionen zu verarbeiten.
Was bringt therapeutisches Boxen? ✅ Stärkt Muskulatur, Beweglichkeit und Ausdauer.
✅ Verbessert Koordination und Gleichgewicht.
✅ Hilft, Anspannung, Wut oder Frust kontrolliert abzubauen.
✅ Fördert Selbstvertrauen und das Gefühl, wieder selbst aktiv etwas gegen den Schmerz tun zu können.
✅ Unterstützt das Erkennen eigener Grenzen und das Setzen von Zielen.
Wie läuft es ab? In kleinen Gruppen oder Einzeltrainings wird unter Anleitung eines speziell geschulten Trainers oder Therapeuten gearbeitet. Die Übungen werden individuell angepasst – vom leichten Schattenboxen bis zum Training am Boxsack oder mit Pratzen. Atemtechniken und kurze Entspannungsübungen runden die Einheiten ab.
Mein persönliches Beispiel:
Aus meiner eigenen Erfahrung als Schmerzpatient habe ich gelernt, wie befreiend und stärkend therapeutisches Boxen sein kann. Es hat mir geholfen, mein Körpergefühl zurückzugewinnen, meine Beweglichkeit zu verbessern und wieder Vertrauen in meinen Körper zu fassen. Heute leite ich selbst therapeutische Boxgruppen und erlebe immer wieder, wie Teilnehmer durch das Training neue Kraft und Lebensfreude entwickeln.
Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, ob therapeutisches Boxen oder andere Bewegungsangebote für Sie geeignet sind. Gemeinsam können Sie den besten Weg finden, um aktiv gegen den Schmerz anzugehen.